Thementraining: 6 Sitzungen (Level I Training)
Standards und Durchführungsrichtlinien
Zielgruppe
Das Ergänzungstraining wendet sich an Jugendliche und Jungerwachsene beiderlei Geschlechts, die eine bekannte oder spezielle Problematik gezielt bearbeiten und trainieren wollen. Das Training steht jedem/r offen der oder die sich bewirbt oder von Schulen, betreuten Wohneinrichtungen, Eltern, Einrichtungen der offenen Jugendarbeit etc. in das Angebot vermittelt werden. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer wiederholt nicht akzeptiertes Gewaltverhalten gegenüber anderen Personen oder Sachen angewandt und sich für ein Training beworben haben.
Ein Ergänzungstraining ist besonders zur Rückfallprofilachse in akuten Krisensituationen sinnvoll oder bei Personen die bereits eine Gruppen- oder Einzelmaßnahme durchlaufen haben und spezielle Themen und Aspekte vertiefen wollen.
Rahmenbedingungen
Eine schriftliche Bewerbung des Jugendlichen mit einigen Angaben zur Problemsituation, zur persönlichen Entwicklung sowie zur Motivation und zu den Zielen des Jugendlichen. Dazu wird nach telefonischer Anmeldung ein Formblatt per post oder per Mail versandt.
Ein Vorgespräch mit dem Teilnehmer über die Motivation und Zielsetzung des Trainings.
Abschluss eines Vertrags zwischen dem Jugendlichen, den Eltern bzw. der verweisenden Institution und dem Trainer.
Bei dem Vorgespräch muss eine pädagogische Bezugsperson anwesend sein.
Auswahlkriterien
Nicht aufgenommen werden Bewerber:
die kognitiv nicht in der Lage sind den Trainingsinhalten zu folgen;
die kein Mindestmaß an Eigenmotivation mitbringen.
Bei Bewerbern mit unkontrolliertem Suchtmittelkonsum oder psychischen Erkrankungen wird sorgfältig geprüft ob die Maßnahme aktuell sinnvoll ist oder ob eventuell ein anderes Angebot sinnvoller erscheint.
Organisation und Struktur
Ein Trainingskurs beinhaltet die aktive Teilnahme an 6 Einzelsitzungen im Anschluss an das Vorgespräch.
Die Sitzungen dauern je nach Thema und Arbeitsfähigkeit des Teilnehmers mindestens 60 bis höchsten 90 Minuten.
Die Sitzungen sollen möglichst einmal wöchentlich an einem für den Teilnehmer neutralen Ort stattfinden.
Im Anschluss an die letzte Trainingsitzung findet ein Auswertungsgespräch in Anwesenheit der pädagogischen Bezugsperson (bei Jugendlichen) statt.
Ein Teilnehmer hat immer einen festen Trainer. Es ist nicht vorgesehen den Trainer im Trainingsverlauf zu wechseln.
Für Trainings mit Mädchen und Frauen werden möglichst weibliche Trainerinnen eingesetzt.
Die Kosten für einen Trainingsdurchgang betragen: 650,00 € (Stand Jan. 2012)
Qualifikation der Trainer
Die Trainer haben eine abgeschlossene pädagogische, psychologische oder sozialwissenschaftliche Grundqualifikation
Sie verfügen über Zusatzqualifikationen, die sie für soziale Gruppen- und Einzeltrainings und für die Antigewaltarbeit qualifizieren
Sie verfügen über Erfahrungen in der sozialen Trainingsarbeit im Gruppen- und Einzeltrainingskontext.
Konzeptbasis und Trainingscurriculum
Methodische Basis ist der „Nichtkonfrontative Trainingsansatz“ des Antigewalt- und Kompetenztrainings (AKT ®). Zum Einsatz kommen jedoch auch bewährte Instrumente aus dem AAT ®, der Systemischen- als auch der Gestalt- und Verhaltenstherapie. Des weiteren werden Elemente aus dem Konfliktmanagement, der gewaltfreien Kommunikation, der Gesprächsführung und des Biografischen Dialoges eingesetzt.
Zur aktiven Auseinandersetzung mit den Regelverstößen (Gewalthandlungen) wird auf die „Gewaltsitzung“ zurückgegriffen.
Weitere wichtige Aspekte sind:
Modellernen (Demonstration der zu erlernenden Fähigkeiten durch die TrainerInnen)
Rollenspiele und Übungen (die Teilnehmer über die zu erlernenden Fähigkeiten)
Verhaltsreflexionen von den TrainerInnen
Transfer des Erlernten in den Alltag (Experimentelle oder Beobachtungsaufgaben zwischen den Sitzungen, Einbeziehung von wichtigen Ankerpersonen)
Jede Sitzung beginnt mit der Reflexion der vergangenen Woche und der Beschreibung des aktuellen Gefühlszustandes.
Anschließend erfolgt eine Auswertung einer gegebenen Hausaufgabe, bevor das eigentliche Tagesthema im Hauptteil der Sitzung aufgegriffen wird.
Zum Abschluss der Sitzung wird eine kleine Übung oder ein Rollenspiel durchgeführt und eventuell eine Hausaufgabe zur nächsten Sitzung auf den Weg gegeben.
Anfragen und Angebote unter: Kontakt